Wieder einmal waren wir verletzungs- und krankheitsbedingt nicht vollzählig, Spielkapitänin Anne Adolphsen mit lädiertem Kreuzband übernahm jedoch die Co-Trainer-Funktion am Spielfeldrand und lotste uns, zusammen mit Trainer Jörg Förster, durch das Spiel.
Schon vom ersten Ballwechsel an zeichnete es sich ab, dass dieses ein hart umkämpftes, langes, spannendes und emotionales Spiel werden würde. Wenig eigene Fehler und hohe Konzentration auf beiden Feldseiten ließen durchblicken, dass wir hier nicht auf Fehler der Gegner hoffen konnten, sondern aggressiv und durchschlagskräftig agieren und selbst die Punkte machen mussten.
Unsere Abstimmung passte! Alle Spielerinnen waren laut und präsent auf dem Feld, wir feierten jeden Punkt und machten uns gegenseitig Mut. Die Norderstedter Mädels hielten dagegen und hatten im ersten Satz die Nase einen Tick weiter vorne als wir. Mit ihren großen Außenangreiferinnen stellten sie unseren Doppelblock wiederholt auf eine harte Probe. 22:25 mussten wir uns geschlagen geben.
Das ließen wir jedoch nicht auf uns sitzen. Neuer Satz, neue Chance. Wir drehten weiter auf. Unsere Außenangreiferinnen Lisa Nadolny und Julia Wanke hatten heute einen besonders guten Tag erwischt. Beide konnten bei ihren Angriffsaktionen nicht nur durch Präzision, sondern auch durch Härte überzeugen. Zuspielerin Steffi Thomsen konnte dank unseres sicheren Annahmeriegels flexibel agieren und allen Angreiferinnen durch gute Pässe den Weg ebnen. Mittelblockerin Daniela Paukert nutzte daher die Gunst der Stunde und zauberte einige Schnellangriffe geschickt ins Feld. 25:20 – dieser Satz ging an uns!
Alles war wieder offen und wir blieben mutig. Genauso engangiert ging es weiter, jeder Ball war umkämpft, jeder Punkt wurde bejubelt. Im Gleichschritt kämpften sich beide Mannschaften an das Satzende heran. Punkt hier, Punkt da, keiner konnte sich absetzen und einen Vorsprung erspielen. Die VCN- Mädels hatten am Ende jedoch den längeren Atem. Endstand 22:25, welch ein dejá-vu aus dem ersten Durchgang.
4. Satz, unser inneres Feuer brannte noch lichterloh. „Eigene Fehler minimieren“ lautete die Devise. Trainer Jörg Förster ließ durchscheinen, dass er sich bereits auf den Tie-Break vorbereite. Das wollten wir ihm natürlich nicht nehmen und starteten noch mal durch. Michelle Alex, die auf der für sie eher ungewohnten Position der Diagonalangreiferin stand, machte ihre Sache ganz phantastisch, sowohl in Abwehr, wie auch im Angriff. Auch Libera Svenni Berger war aufmerksam im Hinterfeld, so dass unsere Abwehr und Feldverteidigung den einen oder anderen Ball rettete. So kam es, dass Jörg tatsächlich die 5. Aufstellungskarte zücken konnte. 25:19 für die Ostbek Cowgirls. Alles auf Null, der Tie-Break entscheidet.
„Belohnt euch mit einem Sieg“, so die Ansage des Trainers. Anfangs war es wieder ein Kopf an Kopf rennen. Auszeit beim Stand von 7:7. Einen Punkt zum Seitenwechsel, dieses sollte unser sei. Doch es kam anders. Die Norderstedter machten den 8. Punkt. Danach strauchelten wir leicht, was nicht am besseren Spiel der gegnerischen Mädels lag, sondern an uns und unserer Konzentration. 10:15, Mist Mist Mist!!! Wir waren so nahe dran, aber einen Punkt haben wir uns erobert. Und zeigten ein Wahnsinnsspiel.
Glückwunsch und vielen Dank an die Norderstedter Mädels, das war ein Spiel nach unserem Geschmack. Trotz der Niederlage können wir sagen: SO spielt man Volleyball. Das Team hatte sich heute gefunden.
Danke an die Fans fürs Daumen drücken, egal ob in der Halle, oder von Zuhause.
Eure Cowgirls
OSTBEK GO
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