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Autorenbildlars Lossin

Regionalliga-Coup: WSV Cowboys holen Kantersieg beim Vorjahresdritten Eimsbüttel

Damit hatten sie nun eher nicht gerechnet: Die Walddörfer SV Cowboys (aka Ostbek Cowboys) siegten als Aufsteiger zum  Saisonauftakt der Regionalliga Nord überraschend klar mit 3:0 beim Eimsbütteler TV. Beim 25:23, 25:18 und 25:19 zeigte die Mannschaft von Spielertrainer Jörn „Schnippel“ Schneider eine blitzsaubere Leistung; der Erfolg war bis auf kurze Phasen ungefährdet.

Die Startsechs hatte ein Durchschnittsalter von 40,5 Jahren, „spielte aber gar nicht so alt, wie das klingt“, wie Coach Jan Schneider anerkennend befand. „Da war viel Spannung drin, viel Konzentration, viel Spaß.“ Gleich zu Beginn setzen die Cowboys die ersten Ausrufezeichen: Nach 5:0- und baldiger 12:3-Führung machte sich im Team bereits die Erkenntnis breit, diesen Gegner an diesem Tag wohl schultern zu können. Allerdings erwies sich Eimsbüttel als kampfstarkes, gleichmäßig besetztes Team. Den ersten Satz brachten die Gäste wegen des erbitterten Widerstandes des ETV nur knapp nach Hause, drehten danach aber wieder auf.

Wie in der Meistersaison in der Verbandsliga erwies sich dabei die Aufschlagannahme als zuverlässig arbeitender Maschinenraum des Angriffsspiels – Hendrik Hofmann, Michael Kopf und Tobias Beiersdorf beeindruckten hier durch große Ruhe. Und auch in den anderen Spielelementen unterliefen den Cowboys weit weniger Eigenfehler als den im Vorfeld der Partie favorisierten Hausherren, die ihr Heil vergeblich in zahlreichen Spielerwechseln suchten.

Wie so oft erzählte auch dieses Match der Cowboys besondere Geschichten. Denn alle Cowboys mögen zwar Veteranen sein, aber höherklassige Erfahrung haben keineswegs alle. So feierten die Mittelblocker Patrick Klose und Aimo Heilmann beide ihr Regionalliga-Debüt – und sicherten sich dabei wie selbstverständlich die Lufthoheit am Netz. Aimo Heilmann ist normalerweise Diagonalangreifer, auf Mitte war er zuvor noch nie in einem wichtigen Match aufgelaufen. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner von Atlanta 1996 – im Schwimmen, Freistil-Staffel – hatte erst im reiferen Alter mit dem Volleyball begonnen, bewies aber nun, mit 45 Jahren eine enorme Präsenz in Block und Angriff.

Und diagonal? Spielte erstmals der eigentliche Zuspieler Sebastian Neufeld. Trainiert hatten das die Cowboys noch nie, aber im Testmatch gegen den Walddörfer SV hatte es am Donnerstag gut geklappt – also fing Neufeld im Angriff an. Ihm war es vorbehalten, blockfrei den Satzball des zweiten Satzes im Feld des ETV zu versenken. Auch dies ist eine dieser Geschichten, die wohl nur die Cowboys schreiben: Im Wechsel mit Zuspiel-Kollege Rüdiger Barth hatte „Seppel“ Neufeld weiland 2002/2003 das Spiel des Oststeinbeker SV in der 2. Bundesliga aufgezogen. Der damalige Trainer Bernd Schlesinger hatte die beiden damals niemals zusammen aufs Feld  gelassen, „nicht mal im Training“ – aber nun, 17 Jahre später, war es soweit. „Hat aus dem Stand ganz gut geklappt“, sagte Neufeld schmunzelnd nach dem Match, und Trainer Schnippel Schneider, Flugzeug-Ingenieur und damit physikalisch bewandert, erklärt: „Wir trainieren sowas prinzipiell nicht, weil wir am besten sind, wenn wir aus solchen Überraschungsmomenten Energie ziehen.“ Aha.

Kaum zu glauben, aber wahr: Als Spitzenreiter ziehen die Cowboys nunmehr in zwei Wochen in das nächste Match, das schwere Auswärtsspiel bei der jungen Mannschaft der TSG Lübeck, die bei WiWa Hamburg 3:1 gewann. Die Terminierung mitten in den Herbstferien ist denkbar unglücklich, erneut werden mehrere Cowboys fehlen. „Aber wir werden auch da mit einer ganz ordentlichen Mannschaft hinfahren“, sagt Coach Jan Schneider. „Könnte ja wieder was drin sein.“

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