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Autorenbildlars Lossin

„Ritt auf der Rasierklinge“: Cowboys bezwingen TuS H/M Kiel 3:1

Die unglaubliche Reise der Walddörfer SV Cowboys in der Regionalliga Nord geht weiter: Mit 3:1 (25:19, 20:25, 25:23, 25:22) entführte der Aufsteiger auch aus der Halle der TuS H/M Kiel alle drei Punkte. Mit einer makellosen Weste von neun Punkten aus drei Partien bekleidet das Team von Spielertrainer Jörn Schneider nunmehr allein die Tabellenführung. „Unglaublich“, sagte Jörn Schneider, der in Kiel selbst gefordert war, „damit hat wirklich keiner von uns gerechnet. Es war aber diesmal ein echter Kraftakt, keine runde Sache.“

In Kiel entspann sich gegen eine kompakte und athletische Heim-Mannschaft, die TuS H/M Kiel – Volleyball, von Beginn an ein enges Match. Für die Cowboys galt vor allem eine Sorge: dass die Aufschlagannahme während der gesamten Spieldauer funktionieren würde. In Hendrik Hofmann, Tobias Beiersdorf und Stephan Tischer fehlten gleich drei Annahmespieler, sodass Coach Jan Schneider die Hände gebunden waren: „Das war ein Ritt auf der Rasierklinge. Sinnvoll wechseln hätte ich auf dieser Position nicht können.“

Michael Kopf, Jan Buhrmester und Libero Jörn Schneider aber wehrten sich erfolgreich gegen die platzierten Aufschläge der Kieler. In Abwesenheit des verhinderten Stammliberos Hendrik Hofmann stand dabei zum ersten Mal in dieser Saison Spielertrainer Schneider im Feuer – und dies, obwohl er nach zwei Wochen Wanderurlaub ohne Training direkt aufs Feld rückte. „Für seinen bedenklichen Trainingsrückstand war das eine großartige Leistung“, bescheinigte ihm sein coachender Bruder Jan, „für das aber, was unser Bundes-Schnippel sonst spielen kann, sah das hier und da noch eher nach gemütlichen Trekkingferien aus.“

Die Annahme und Abwehr stand dennoch bis zuletzt – und damit die Basis des Sieges. Während Sebastian Neufeld, wieder auf diagonal, diesmal im Angriff nicht zur spielbestimmenden Figur wurde, prägten vor allem die Außen der Cowboys das Match: Michael Kopf – später zurecht zum MVP gewählt – und Jan Buhrmester machten in der Tat mächtig Druck. In der Mitte gelang es vor allem Martin Kauffeldt, sich immer wieder gegen den turmhohen Block der Hausherren durchzusetzen. Die entscheidende Phase der Partie war sicher der dritte Satz, in der das Geschehen hin und her wogte. Beim Stand von 23:22 hatten die Gäste zudem Glück bei einer, sagen wir, umstrittenen Entscheidung des Schiedsgerichts. Den späteren Satzball entschied Kiel per grobem Fehlaufschlag frei Haus.

Den vierten Satz schienen die Cowboys dann souverän nach Hause zu schaukeln, führten rasch 16:11. Aber Kiel bewies Kampfkraft, ackerte sich wieder heran. Den Matchball verwandelten dennoch die Cowboys mit einer Art Schlag von Neufeld, die die Cowboys nicht ohne Genuss „gepümselt“ nennen; halbhart in einen schlecht postierten Block.Wieder gewonnen also, der dritte Auswärtssieg in Folge. Nach dem 3:1 atmeten die Cowboys erst einmal durch. „Wir können in dieser Liga also auch siegen, wenn wir eher nicht so gut drauf sind“, sagte Jan Buhrmester. „Heute war viel Kampf, viel Krampf und kaum etwas ging einfach so. Umso schöner, dass es gereicht hat.“

Der Blick richtete sich derweil bereits auf den kommenden Samstag. Beim ersten Heimspiel in der angestammten Heimat Oststeinbek empfangen die Cowboys am Samstag die Ostbek Pirates, die am Wochenende erstmals gewinnen konnten. „Auf dieses Match fiebern wir schon lange hin“, sagt Jan Schneider, der ja auch Abteilungsleiter des Oststeinbeker SV ist. „Es wird ein Spiel unter Freunden, und das auf Regionalliga-Niveau. Ein Traum.“

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